Bruck an der Leitha erhält europäischen Klimaschutz-Preis

Energiepark

16 Projekte aus sieben Ländern wurden mit dem Climate Star ausgezeichnet. Einen der begehrten Sterne, die das Klimabündnis dieses Jahr bereits zum zehnten Mal verlieh, durfte Bruck an der Leitha mit nach Hause nehmen. Bürgermeister Gerhard Weil ist sichtlich stolz: „Das ist eine große Auszeichnung für uns und für ein Projekt, das in Zukunft eine bedeutende Rolle in der nachhaltigen Energieversorgung spielen kann.“

Doppelte Ernte: Das Beste aus Energie und Landwirtschaft
Knapp 2.000 Gemeinden, Städte und Regionen aus 27 Ländern waren eingeladen. 16 von ihnen erhielten bei einer feierlichen Gala im Schloss Grafenegg (NÖ) einen Climate Star.

Bruck an der Leitha überzeugte die internationale Jury mit einem Projekt, das Energie- und Nahrungsmittelversorgung zusammen denkt. Das 5,5 Hektar große „EWS Sonnenfeld“ wird zugleich für die Produktion von Lebensmitteln und Solarstrom genutzt. Neben Weizen, Mohn und Kartoffeln erzeugt die Agrarfläche sauberen Strom für mehr als 1.000 Haushalte. Das Sonnenfeld fungiert für die nächsten drei Jahre zusätzlich als Forschungsfläche – betreut von Dr. Alexander Bauer und seinem Team von der BOKU.

EWS Consulting, ein österreichisches Kompetenzunternehmen für erneuerbare Energien, entwickelte als Projektpartner vom Energiepark Bruck/Leitha eigens Agri-Photovoltaikpaneele für den Einsatz über landwirtschaftlichen Flächen. „Uns ist ein Durchbruch gelungen: Photovoltaik-Komponenten verbrauchen am Sonnenfeld nur rund 2 % der Fläche. Auf 80 % wachsen Lebensmittel und auf den übrigen 18 % sorgt ein Blühstreifen für Biodiversität“, so Geschäftsführer Joachim Payr. „Dass wir neben erneuerbarer Energie am Sonnenfeld auch Lebensmittel produzieren und so die regionale Landwirtschaft mitnehmen können, freut uns bei unserem Sonnenfeld ganz besonders“, betont Energiepark Bruck/Leitha Geschäftsführer Michael Hannesschläger. Ähnliche Projekte konnten den landwirtschaftlichen Ertrag durch den gezielten Einsatz der schattenspendenden Solarmodule um bis zu 30 % steigern und in großen Mengen nachhaltigen Strom produzieren. Das EWS Sonnenfeld in Bruck/Leitha wird als Leuchtturmprojekt vom Klima- und Energiefonds maßgeblich unterstützt.

Niederösterreichische Gemeinden sind europaweit Vorreiter 
Von sechs heimischen Preisträgern kommen vier aus Niederösterreich. Prämiert wurden neben Bruck an der Leitha auch Krems an der Donau, Langau und die Region Südliches Weinviertel. LHStellvertreter Stephan Pernkopf sieht Niederösterreichs Gemeinden als wichtige Partner: „Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie die nötige Wende im Klimaschutz bereits eingeleitet. Sie können sich mit den Besten in ganz Europa messen“. Er betont zudem: „Schon heute sind wir das Bundesland mit der meisten erneuerbaren Energie aus Wind- und Sonnenkraft, und das Jahr 2023 wird ein Rekordjahr für den weiteren Ausbau. Mehr als 200 Windkraft-Anlagen sind gerade im Bau, im Verfahren oder Planung, und in diesem Jahr rechnen wir mit 15.000 neuen PV-Anlagen.“

Unter dem Motto „Zukunft startet jetzt“ beweisen die Gewinnerprojekte, dass wir die Zukunft selbst in der Hand haben. „Die Sieger:innen sind Vorbilder für alle europäischen Gemeinden. Sie animieren dazu, wegweisende Klima-Projekte ins Leben zu rufen. Wir freuen uns sehr über das wachsende Bewusstsein für Klimaschutz auf lokaler Ebene und wollen mit dem Climate Star zeigen, was schon gut funktioniert“, so Petra Schön, Geschäftsführerin vom Klimabündnis Niederösterreich.

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